Er musste erst zweimal am Aluminium scheitern, das Leder gegen die Latte befördern, bevor er mit dem Toreschießen begann: Der ehemalige RWE-Fan-Liebling Marcel Platzek traf beim fulminanten 10:1-Sieg von RWE II gegen den ESC Preußen dreimal innerhalb von acht Minuten, erzielte die Treffer zum 5:0, 6:0 und 7:0.
"Jedes Tor ist schön und wichtig. Es hätten vielleicht noch ein, zwei Tore mehr sein können. Es macht einfach Spaß zu treffen", sagte Platzek nach der Partie. Typische Sätze eines Angreifers, der das Toreschießen liebt. "Ich habe mit meinem Neffen eine kleine Wette am Laufen, aber die Zahl verrate ich erst nach der Saison", antwortete der 34-Jährige auf die Frage, ob er sich persönliche Ziele für die Saison vorgenommen habe.
Der Torjäger hat seinen Riecher also nicht verloren. In 266 Spielen für die erste Mannschaft von RWE erzielte er 85 Tore und bereitete weitere 55 Treffer vor. Jetzt macht er seine Tore nicht mehr in der Regionalliga West, sondern in der A-Kreisliga. Das Trikot ist dasselbe. Nach Stationen beim 1. FC Bocholt und dem SV Schermbeck ist er jetzt wieder zu seinem Herzensclub zurückgekehrt.
Berufsbedingt sei Oberliga für ihn nicht mehr zu realisieren. "Der Wechsel ist hauptsächlich wegen meiner Arbeit. Ich arbeite im Schichtdienst und wenn ich hier mal beim Training fehle, ist das nicht so schlimm. Oberliga wäre viel zu aufwendig", erklärt Platzek. "Ich habe Bock auf das ganze Projekt und im Moment macht es einfach Spaß", fügt er hinzu.
Er merke zwar die Unterschiede: In der Oberliga gehe alles etwas schneller als in der A-Kreisliga. "Aber man sieht auch, dass wir eine super Mannschaft haben. Bis jetzt läuft es gut, man muss sich etwas daran gewöhnen, aber es macht Spaß und ist immer noch der richtige Schritt, den ich gegangen bin", äußerte der zufriedene Stürmer.
Trotz des Kantersieges sieht er noch Verbesserungspotenzial. "Man kann immer Dinge verbessern. Vergangene Woche haben wir kein gutes Spiel gemacht und 2:0 gewonnen. Das ist auch eine Qualität."
Ein 2:0-Sieg wie zuvor gegen die Sportfreunde 1918 Altenessen scheint für die Ansprüche von RWE II nicht zu genügen. "Da war nicht jeder an seinem Maximum, die Laufwege haben nicht gepasst. Wir haben darüber gesprochen und mussten ein bisschen was verändern, um noch besser zu werden. Wenn wir dann richtig ins Rollen kommen so wie jetzt beim 10:1, dann gibt es nicht viel zu meckern. Das haben wir gut gemacht", lobt er.